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Der Digitalfunk BOS im Überblick

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind jeden Tag für uns alle im Einsatz. Kommunikation ist dabei unerlässlich. Mit dem Digitalfunk BOS haben Einsatzkräfte jederzeit und überall ein verlässliches Werkzeug für ihre einsatzkritische Kommunikation zur Verfügung. Hier bekommen Sie einen kompakten Überblick.

Quelle: Bundespolizei

Jeden Tag bewältigen die sogenannten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) – Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und viele andere, die für unsere Sicherheit und Ordnung sorgen – eine Vielzahl von Einsätzen. Dass dies erfolgreich gelingt, dafür ist Kommunikation ein unverzichtbares Hilfsmittel.

Die Sicherheits- und Rettungskräfte stellen dabei hohe operative und taktische Anforderungen an ihre Kommunikation. Mit dem Digitalfunk BOS haben sie ein modernes, einheitliches und leistungsstarkes Werkzeug für ihre einsatzkritische Kommunikation zur Verfügung, das diese hohen Anforderungen erfüllt. 

Der Digitalfunk BOS in Zahlen

99.97 % zeitliche Netz–verfügbarkeit im Durchschnitt
5000 Basisstationen

Der Digitalfunk BOS ist das weltweit größte Funknetz, das auf dem internationalen TETRA-Standard basiert:

  • 5.000 Basisstationen versorgen 99,2 % der Fläche Deutschlands.
  • Die zeitliche Netzverfügbarkeit liegt bei durchschnittlich 99,97 % – das entspricht einer Ausfallzeit von weniger als einer halben Minute pro Tag.
  • Über eine Million Endgeräte sind im Netz registriert.
  • Jeden Monat werden rund 50 Millionen Funksprüche im Netz abgesetzt.
  • In den vergangenen Jahren fanden regelmäßig große Einsatzlagen mit bis zu 30.000 Endgeräten statt. 

Stärken des Digitalfunks BOS

99.2 % Netzabdeckung
1.2 ca. in Mio. registrierte Endgeräte

Der Digitalfunk BOS verfügt über besondere Leistungsmerkmale, die ihn von kommerziellen Mobilfunknetzen unterscheiden. Der Digitalfunk BOS:

  • ist flächendeckend ausgebaut,
  • weist eine hohe zeitliche Verfügbarkeit auf,
  • ist abhörsicher,
  • stellt eine hohe Sprachqualität bereit,
  • erlaubt Gruppenrufe mit einer Vielzahl von Endgeräten. 

Außerdem stellt der Digitalfunk BOS den Sicherheits- und Rettungskräften der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben verschiedene Dienste bereit.

Ein gemeinsames Netz für alle BOS

Der Digitalfunk BOS macht eine bundesweite und organisationsübergreifende Verständigung möglich. Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten und vereinfacht die Zusammenarbeit – nicht nur bei einfachen Einsätzen im Alltag, sondern gerade auch bei komplexen Einsatzlagen, in Krisensituationen und in Katastrophenfällen. Auf diese Weise unterstützt der Digitalfunk BOS eine schnelle und verlässliche Hilfe für alle Bürgerinnen und Bürger. 

Ein Beispiel gefällig? Dank des Digitalfunks BOS kann eine Einheit der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt bei einer Fahndung mit Kolleginnen und Kollegen am Hauptbahnhof in München kommunizieren. Und weil die Kommunikation auch organisationsübergreifend klappt, können bei einem Brand in einem Einkaufszentrum in Kiel die Einheiten der Landespolizei, der örtlichen Feuerwehr und die verschiedenen Rettungsdienste lagebezogen zusammengeschaltet werden und dadurch ohne Hindernisse oder Verzögerung miteinander funken.

Fragen und Antworten

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Mit dem Digitalfunk BOS kommunizieren alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie die Bundeswehr in einem bundesweit einheitlichen, gemeinsamen digitalen Sprech- und Datenfunksystem.

Die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwenden den Digitalfunk BOS. Die BOS sind staatliche sowie nichtstaatliche Akteure, die spezifische Aufgaben zur Bewahrung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung wahrnehmen.
Konkret gehören zu den Berechtigten des Digitalfunks gemäß der Funkrichtlinie Digitalfunk BOS – Anerkennungsrichtlinie vom 7. Juli 2021::

  • die Polizeien der Länder;
  • die Polizei des Bundes;
  • die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW);
  • die Bundeszollverwaltung;
  • die öffentlichen Feuerwehren; sowie die nach Landesrecht angeordneten oder anerkannten Werkfeuerwehren;
  • die Katastrophen- und Zivilschutzbehörden des Bundes und der Länder sowie
  • die Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder.

Die Anerkennungsrichtlinie nennt auch Berechtigte mit Anerkennungsverfahren, so wie die Organisationen des Brand- und Katastrophenschutzes, die Hilfsorganisationen und die Rettungsdienste. Die Richtlinie regelt ferner die Nutzung aus besonderem Anlass oder aufgrund eines besonderen Auftrags
eines Berechtigten sowie das Anerkennungsverfahren an sich. Auch die BDBOS ist zur Teilnahme berechtigt.

Das am 21. Februar 2019 durch den Bundestag verabschiedete Dritte Gesetz zur Änderung des BDBOS-Gesetzes ermöglicht es auch der Bundeswehr, den Digitalfunk BOS mit bis zu 40.000 Teilnehmenden zu nutzen. Dies betrifft insbesondere Sanitäts- und Rettungsdienste der Bundeswehr, Search-and-Rescue-Einheiten, die Militärpolizei (Feldjäger) und die Bundeswehrfeuerwehren.

Der Digitalfunk BOS ist speziell auf die Anforderungen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ausgerichtet. Das BOS-Digitalfunknetz vereint und vereinheitlicht bundesweit die Kommunikation aller BOS. Für die Praxis bedeutet dies, dass beispielsweise die Bundespolizei in Frankfurt am Main ebenso mit der Bundespolizei in Potsdam kommunizieren kann wie auch Polizeien der Länder, Feuerwehren, Rettungsdienste sowie weitere BOS-Funkberechtigte untereinander.

Gruppenkommunikation

Der wesentliche Vorteil des Digitalfunks BOS gegenüber kommerziellen Mobilfunknetzen ist die Gruppenkommunikation. Mit dieser Funktion wird ein Funkspruch allen Teilnehmenden einer definierten Gruppe zugleich übersendet. Darüber hinaus können die Einsatzkräfte je nach Einsatzlage zentral gesteuert und BOS-übergreifend in Funkrufgruppen zusammengeschaltet werden. Dies vereinfacht insbesondere die Durchführung anspruchsvoller und komplexer Einsatzszenarien wie zum Beispiel Demonstrationen, politische Gipfeltreffen oder große Festveranstaltungen unter Beteiligung verschiedener BOS. Für die BOS- und/oder länderübergreifende Zusammenarbeit können sogenannte taktisch-betriebliche Zusammenarbeitsrufgruppen (TBZ-Gruppen) genutzt werden.

Abhörsicherheit

Die Abhörsicherheit stellt einen weiteren, besonderen Vorzug des Digitalfunks BOS gegenüber dem kommerziellen Mobilfunk dar. Diese wird sowohl durch eine Luftschnittstellenverschlüsselung als auch durch eine zusätzliche „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ realisiert. Die Kommunikation ist auf der gesamten Strecke vom sendenden Endgerät über das Netz bis zum Endgerät, das den Funkspruch empfängt, verschlüsselt. Hierdurch wird der Funkverkehr vor dem Abhören durch Unbefugte oder der Manipulation durch Dritte besonders geschützt.

Netzverfügbarkeit

Dank seiner besonderen Netzarchitektur bietet das BOS-Digitalfunknetz eine weitaus höhere Netzverfügbarkeit als kommerzielle Mobilfunknetze.

  • Alle Basisstationen sind ringförmig an die Vermittlungsstellen angeschlossen.
  • Die Vermittlungsstellen sind redundant an die Transit-Vermittlungsstellen angebunden.

Für die Einsatzkräfte der BOS ist es äußerst wichtig, dass ihre Funkrufe immer ankommen – auch in Katastrophenlagen, in denen andere Mobilfunknetze ihren Dienst schon längst versagen. Selbst wenn beide Anbindungen einer Basisstation an die Vermittlungsstelle unterbrochen sein sollten, so kann die Basisstation im sogenannten Rückfallbetrieb weiterhin den Funkverkehr im direkten Umkreis (innerhalb ihrer Funkzelle) sicherstellen. Zusätzlich können die Funkendgeräte in den sogenannten Direktmodus (DMO) geschaltet werden und so, vergleichbar mit einem „Walkie-Talkie“, netzunabhängig funken.

Notruf

Die Digitalfunkendgeräte sind mit einer Notruftaste ausgestattet, deren Betätigung eine direkte Sprechverbindung mit Vorrang vor allen anderen Teilnehmenden aufbaut. Dieser Notruf wird, je nach Konfiguration, an die zuständige Stelle oder in die jeweilige Gruppe durchgestellt. Hierbei werden automatisch auch die aktuelle oder letzte bekannte GPS-Position sowie eine entsprechende taktische Statusmeldung übermittelt.

Kurzdatendienste

Auch die Kurzdatendienste des Digitalfunks BOS, wie beispielsweise Statusinformationen, GPS-basierte Fahrzeug- und Personenortung oder Kurznachrichten, stellen wichtige Funktionen für die Kommunikation im Einsatz dar. Durch die GPS-basierte Fahrzeug- und Personenortung können Anfahrtswege optimiert und Einsatzkräfte, besonders an großen und unübersichtlichen Einsatzstellen, effektiv koordiniert werden. Der Versand von Kurznachrichten vereinfacht und beschleunigt die Übermittlung von Einsatzaufträgen. Möglich ist zudem die Alarmierung der Einsatzkräfte durch den Dienst „Call Out“ (Alarmierung).

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