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Organisation und Betrieb

Als die Netzbetreiberin des Bundes tragen wir die Verantwortung für den Digitalfunk BOS. Wir stemmen dessen Betrieb und Weiterentwicklung jedoch nicht allein. Vielmehr wirken daran auf Bundes- und Länderebene verschiedene Organisationen mit. Welche das sind, lesen Sie hier.

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Für den Betrieb des Digitalfunks BOS sorgen Bund und Länder gemeinsam. Als Netzbetreiberin des Bundes übernehmen wir dabei die Gesamtkoordination. Außerdem treiben wir die Weiterentwicklung des BOS-Digitalfunknetzes entsprechend den Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer voran.

Um zielgerichtet am Betrieb und der Weiterentwicklung des Digitalfunks BOS mitwirken zu können, betreiben die Bundesländer und der Bund jeweils eine Koordinierende Stelle und eine Autorisierte Stelle.

Koordinierende Stellen

Die Koordinierenden Stellen (KS) sind auf ministerieller Ebene eingerichtet, im Regelfall beim jeweiligen Innenressort. Die KS arbeiten bei Planung, Aufbau und Betrieb des Digitalfunks BOS eng mit der BDBOS zusammen. Dabei nehmen sie zentrale und übergeordnete Aufgaben des Bundes oder des jeweiligen Landes wahr. 

Zu diesem Zweck vertreten sie das jeweilige Bundes- bzw. Landesinteresse gegenüber der BDBOS auf politisch-strategischer Ebene. Außerdem koordinieren sie die übergreifenden strategischen Aspekte des Digitalfunks BOS auf Bundesebene sowie zwischen Bund und Ländern. Sie bereiten darüber hinaus grundlegende Entscheidungen zu Betrieb und Weiterentwicklung des Digitalfunks BOS vor und setzen diese um. Und nicht zuletzt erarbeiten sie Vorgaben für den taktisch-technischen Betrieb.

Autorisierte Stellen/operativ-taktischer Betrieb

Die Autorisierten Stellen (AS) leiten den operativ-taktischen Betrieb des BOS-Digitalfunknetzes in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich. Dazu gehört auch, die einzelnen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung von Einsatzlagen zu beraten und zu unterstützen. Zudem fungieren die AS als erste Ansprechstelle für die Nutzerinnen und Nutzer in operativen Belangen, darunter das Störungs-, Instandhaltungs- und Fehlermanagement.

Ein wichtiges Werkzeug beim operativ-taktischen Betrieb ist das Echtzeitmonitoring (EZM). Das EZM bildet mithilfe von Übersichtskarten, Tabellen, Trend-Diagrammen und Berichten den aktuellen Status und die gegenwärtige Auslastung des Netzes ab. Dadurch können die AS jederzeit Maßnahmen einleiten, um zu verhindern, dass das BOS-Digitalfunknetz z. B. durch hohes Kommunikationsaufkommen überlastet wird.

Technischer Betrieb

Während wir als BDBOS für die Betriebsaufsicht sorgen und die Gesamtverantwortung für den Digitalfunk BOS tragen, sorgt der technische Betrieb dafür, dass unsere Netze gewissermaßen zum Leben erweckt werden. Dies ist Aufgabe der ALDB GmbH, einer einhundertprozentigen Tochter unserer Bundesanstalt und damit einem Unternehmen der öffentlichen Hand.

Der Technische Betrieb ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche verfügbar. Er ist erste Ansprechstelle für die AS von Bund und Ländern, wenn es um technische Fragen des täglichen Betriebs geht. Dazu gehören unter anderem das Störungs- und Problemmanagement für die Systemtechnik und die kontinuierliche Überwachung des BOS-Digitalfunknetzes. Zudem unterstützt der technische Betrieb beim Störungs- und Fehlermanagement im Zugangsnetz und der Infrastruktur der Basisstationsstandorte.

Fragen und Antworten

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Ein bestimmtes Endgerät oder einzelne Funkteilnehmende des Digitalfunks BOS können temporär oder sogar dauerhaft vom Betrieb ausgeschlossen werden. Umgesetzt wird dies über das System zur Administration der Nutzerrechte, dem Nutzereigenen Management (NEM). Technisch wird dies über die Identifikationsnummer realisiert, die jedem Gerät zugeordnet ist. Der Ausschluss eines bestimmten Endgerätes kann beispielsweise dann notwendig werden, wenn das Gerät verloren gegangen ist, gestohlen wurde oder eine missbräuchliche Nutzung nachweisbar ist.

Großangelegte Einsätze stellen nicht nur für die Einsatzkräfte, sondern auch für das BOS-Digitalfunknetz eine Herausforderung dar. Schließlich greifen hier viele Funkteilnehmende zeitgleich auf eine Funkzelle zu. Das BOS-Digitalfunknetz ist für die Nutzung einer großen Zahl von Einsatzkräften ausgelegt, es verfügt jedoch nicht über unbegrenzte Kapazitäten.

Die Durchführung von besonderen Einsatzlagen muss daher mit Blick auf die Sicherstellung der verfügbaren Ressourcen umsichtig geplant werden. Aus diesem Grund bespricht und plant die zuständige Autorisierte Stelle (AS) gemeinsam mit der Einsatzleitung im Vorfeld den Einsatz, den Einsatzraum und die Anzahl der Einsatzkräfte. Daraus können verschiedene Vorkehrungen und Maßnahmen abgeleitet werden, wie zum Beispiel die Festlegung der notwendigen TMO- und DMO-Rufgruppen auf Grundlage der Anzahl der Einsatzkräfte.

Weiterhin werden den Einsatzkräften im Vorfeld Handlungsanweisungen zur Verfügung gestellt. Diese enthalten, unter anderem, einsatzspezifische Vorgaben zur Nutzung der verschiedenen Dienste, wie Kurzdaten (SDS) oder Statusmeldungen. Zudem geben sie Hinweise zur Begrenzung der Kommunikation auf das notwendige Maß. Beispielsweise kann der Funkbetrieb mit der Heimatrufgruppe untersagt werden, da dies unnötige Netzressourcen im Einsatzraum belegt. Die AS wird über die Vorbereitung hinaus bei der Begleitung und Auswertung von Einsatzlagen durch die BDBOS unterstützt.

Bei herausragenden Einsatzlagen haben sich das Leistungsspektrum und die betrieblichen Prozesse des Digitalfunks BOS mehrfach bewährt. Die bei einer Großlage gewonnenen Daten und Verfahrensregeln werden in Prüf- und Ansprechpartnerlisten sowie Erfahrungsberichten festgehalten und bieten eine wichtige Basis für künftige – auch ad hoc eintretende – Einsatzlagen. Darüber hinaus wird mit Hilfe des Notfallmanagements fortlaufend auch weiteren möglichen Risiken für das BOS-Digitalfunknetz begegnet.

Zu den Einsatzlagen mit den meisten Teilnehmenden im BOS-Digitalfunknetz gehören:

  • Okt/Nov. 2020: Länderübergreifender Transport von Castorbehältern mit ca. 6.000 Endgeräten
  • 2019 Karneval in NRW mit ca. 10.000 Endgeräten
  • Sept. 2018: Besuch des türkischen Staatspräsidenten in Berlin mit ca. 5.000 Endgeräten
  • Juli 2017 G20-Gipfeltreffen in Hamburg mit ca. 25.000 Endgeräten
  • Juni 2015 G7-Gipfel in Elmau (Bayern) mit ca. 30.500 Endgeräten

Um die volle Funktionalität des Digitalfunks BOS bei Einsatzlagen mit einer großen Anzahl an beteiligten Endgeräten sicherzustellen, hat sich die Festlegung bestimmter Nutzungsvorgaben für die eingesetzten Kräfte bewährt. Darin sind Informationen zur ressourcenschonenden Nutzung der Dienste des Digitalfunks BOS festgeschrieben.

So sollten die Endgeräte schon vor Erreichen des Einsatzortes eingeschaltet und nicht benötigte Endgeräte, insbesondere bei Transporten und Verlegung von Kräften, ausgeschaltet werden. Die Kommunikation erfolgt, möglichst ausschließlich, über den Gruppenruf. Er ist effizient und ressourcenschonend. Dabei sollte ausschließlich die für den Einsatz zugewiesene Rufgruppe genutzt und gehört werden. Der Direktmodus (DMO) sowie die Repeater- und Gateway-Funktion sind nur in Abstimmung mit der einsatzführenden Stelle zu verwenden.

Auch unter Berücksichtigung dieser und weiterer Hinweise können bei herausragenden Einsatzlagen zeitweise alle Sprachkanäle zeitgleich belegt sein. Dann wird am Funkgerät der sogenannte Warteschlangenbetrieb signalisiert. Das Signal variiert je nach Gerätetyp. Der Ruf baut sich nach Freiwerden eines Sprachkanals direkt automatisch auf. Dafür ist je nach Funkgerätetyp und gewählter Einstellung entweder die Sprechtaste weiterhin gedrückt zu halten oder nach einmaligem Drücken einfach abzuwarten. Mehrmaliges Drücken der Sprechtaste beschleunigt den Rufaufbau nicht, sondern führt zu längeren Wartezeiten.

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