Der Informationsverbund der öffentlichen Verwaltung, kurz: IVÖV, ist das Zielbild der Netzstrategie 2030. Mit dem IVÖV wird eine leistungsfähige, zukunftssichere und wirtschaftliche IT-Infrastruktur entstehen, die die gesamte öffentliche Verwaltung in Deutschland vernetzt und eine bedarfsgerechte, jederzeit verfügbare und hochsichere Kommunikation ermöglicht. Dabei handelt es sich nicht um eine bloße Ausbaustufe der Netze des Bundes. Vielmehr schaffen wir damit eine neue, eigenständige Netzinfrastruktur.

Über den Verbund werden nicht nur Behörden der Bundesverwaltung und Einrichtungen der Landes- und der Kommunalverwaltungen kommunizieren und Daten austauschen können, sondern auch verwaltungsnahe Organisationen, Dienstleister und externe Partner. Mehr als 10.000 Liegenschaften sollen an den IVÖV angebunden werden.

Perspektivisch werden alle Weitverkehrsnetze der öffentlichen Verwaltung im IVÖV aufgehen. Dazu gehören nicht nur die heutigen Netze des Bundes und das Bund-Länder-Kommunen-Verbindungsnetz, sondern auch die Auslands-IT-Netze des Auswärtigen Amtes und weitere staatliche Spezialnetze.

Länder und Kommunen können ihre Netze wahlweise über gesicherte Netzübergänge an den IVÖV anbinden oder direkt über den IVÖV betreiben lassen. Auch externe Datennetze aus Wirtschaft und Wissenschaft oder von Partnern im Ausland können mittels abgesicherter Netzübergänge an den IVÖV angebunden werden.

Den technischen Kernbereich für den IVÖV bildet das Kerntransportnetz des Bundes, erweitert um zusätzliche Hochleistungsinfrastrukturen. Geplant ist auch eine Verknüpfung mit dem Kernnetz der Bundeswehr – dem CoreBWI.

Die Rolle der BDBOS

Als Netzbetreiberin des Bundes übernehmen wir die Errichtung und operative Steuerung des IVÖV. Dabei stellen wir nicht nur die Verfügbarkeit der IT-Infrastrukturen selbst sicher. Wir erbringen auch Netzdienstleistungen wie die netznahen Dienste, mit denen die Infrastruktur überwacht, verwaltet und gesteuert wird. Außerdem sorgen wir auf Bundesebene für den krisensicheren Anschluss von Ministerien, Behörden und verwaltungsnahen Organisationen an den IVÖV.

In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gewährleisten wir im IVÖV darüber hinaus die IT-Sicherheit. Zum Einsatz kommt eine gemeinsam mit dem BSI gestaltete Sicherheitsarchitektur, die professionellen Cyberangriffen standhält.

Ein leistungsfähiger Netzverbund

Der Informationsverbund der öffentlichen Verwaltung bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
Der IVÖV …

• fördert eine sichere, digitale und ebenenübergreifende Zusammenarbeit – nicht nur innerhalb von Regierung und Verwaltung, sondern auch mit Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft
• bietet eine hochleistungsfähige IT-Infrastruktur und ist durch den Einsatz standardisierter Technologien langfristig zukunftsfähig
• fördert Informationssicherheit und Datenschutz, indem er Bund und Ländern ein ausfallsicheres und gut vor Cyberangriffen geschütztes Basisnetz zur Verfügung stellt
• stärkt die nationale digitale Souveränität, Handlungsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit
• sichert eine hohe Wirtschaftlichkeit durch die Bündelung von Nutzeranforderungen und die Nutzung von Synergieeffekten.